Geschichte

Die interessante Geschichte der Bierstadter Kirche. Klicken Sie auf die einzelnen Kapitel um mehr darüber zu erfahren.

 

 

 

Irische Mönche in Birgidesstat

Vor mehr als 1000 Jahren kamen irische Mönche in die Gegend um Bierstadt. In dieser Zeit entstand in dem kleinen Bauerndorf eine erste Kirche. Eine Urkunde aus dem Jahr 927 erwähnt diese Kirche in „Birgidesstat“, dem späteren Bierstadt. Der Name leitet sich von der irischen Nationalheiligen Birgid ab.

Eine Romanische Saalkirche

Rekonstruktion der SaalkircheIm 11. Jahrhundert wurde die Kirche durch eine einfache Saalkirche mit Apsis ersetzt. Ein hoher Triumphbogen trennte Chor und Kirchenschiff. Die Eingänge befanden sich auf der Südseite der Kirche und sind noch heute zu erkennen. Besonders eindrucksvoll ist ein altes Portal mit einem Türsturz, der romanische Ritzzeichnungen aufweist. Die Dorfbewohner betraten den Innenraum hinten, der Priestereingang lag vorne in der Nähe des Chores. Der Kirchenraum war sehr schlicht. Licht fiel nur durch kleine rundbogige Fenster weit oben an den Seitenwänden sowie durch die Fenster der Apsis. Im hinteren Teil der Kirche befand sich das Taufbecken. Stühle oder Bänke gab es noch nicht, während der lateinischen Messe standen die Menschen im Kirchenschiff.

Der Kirchturm

Der KirchturmIm späten 12. Jahrhundert wurde im Westen der Kirchturm in das Kirchenschiff eingebaut. Er besaß noch keinen Eingang und konnte nur vom Kirchenschiff aus betreten werden. Seine Glocken läuteten nicht nur zur Messe, sondern warnten die Bevölkerung auch bei Gefahren wie Feuer oder feindlichen Angriffen.

Gotische Fresken in der Apsis

Fresken in der ApsisIm 14. Jahrhundert wurden die Fensterlaibungen der Mittelapsis mit Fresken geschmückt, die zum Teil heute noch zu erkennen sind. Am Mittelfenster sind Kain und Abel mit ihren Opfergaben als Vorbilder des Messopfers am Altar dargestellt. Die anderen Fresken zeigen mehrere Heilige, unter anderem die Heilige Birgid als Namensgeberin des Dorfes.

Ein spätgotischer Marienaltar

Um 1500 erhielt die Kirche einen spätgotischen Flügelaltar. In der Mitte befanden sich drei Heiligenstatuen. Auf den Flügeln waren auf der Festtagsseite Szenen der Weihnachtsgeschichte dargestellt, die Alltagsseite zeigte Heilige. Die Heiligenstatuen von Maria, dem Hl. Nikolaus und dem Hl. Ferrutius verblieben in der Kirche, auch wenn die Bierstadter Gemeinde zwischen 1520 und 1551 protestantisch wurde.

Der Barocke Umbau

Der barocke UmbauNach dem 30-jährigen Krieg war die Kirche baufällig geworden und bedurfte einer grundlegenden Renovierung. Mit dem barocken Umbau erhielt die Kirche größere Fenster, eine Eingangstür im Westen, Emporen und Kirchenbänke sowie einen mächtigen Kanzelaltar und eine Orgel. Das romanische Taufbecken wurde in den nahen Pfarrgarten gestellt und diente dem Vieh des Pfarrers als Tränke.

Auf den Spuren der Vergangenheit

In den Jahren 1933/34 wurde die Kirche erneut umgebaut, um ihren mittelalterlichen Zustand wieder herzustellen. Der barocke Kanzelaltar wurde entfernt, auf dem neuen Altar waren wieder die spätgotischen Bilder der Weihnachtsgeschichte zu sehen. Das Taufbecken wurde im Chorraum aufgestellt. Der Außenputz der Kirche wurde abgeschlagen – in der irrigen Annahme, die Kirche sei im Mittelalter unverputzt gewesen.Die zurückgebaute KircheDer neue Altar

Die Bierstadter Kirche heute

Die aktuelle Bierstadter KircheIn den Jahren 2005 bis 2011 erfolgte eine weitere umfangreiche Sanierung der Kirche. Dabei kam an den Außenmauern ein großes romanisches Fugennetz zum Vorschein. Der Innenraum der Kirche wurde in hellen und warmen Farben geschmückt und die spätgotischen Gemälde bekamen auf dem Altar einen neuen Rahmen, der einen Blick auf den schönen romanischen Chorraum erlaubt.